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Sammeln für einen Lesebus in Kolumbien

Renovierung eines eines alten Schulbusses zum Lesebus.

Ein alter Bus, der seit Jahren auf dem Schulgelände der Schule „Colegio de las Aguas“ vor sich hindämmert, soll aufgepeppt und als Leseraum mit Schülerbibliothek hergerichtet werden. Dazu muss er mit einem neuen Fußboden und Fenstern ausgestattet und außen und innen neu gestrichen und farblich passend gestaltet werden. Auch werden Stühle, Tische und Regale für die Bücher benötigt. Der zukünftige Bibliotheksbus soll die Schüler animieren, mehr Spaß und Interesse am Lesen zu haben.

Mathias Grube, ein ehemaliger Lehrer unserer Schule, der jetzt mit seiner Frau und seinem Sohn Licinio in Kolumbien lebt, hat das Projekt ins Leben gerufen. Der Lesebus, soll vielen sozial schwachen Kindern eine kleine Basis bieten, um durch Bildung ihrem jungen Leben eine andere Richtung zu geben.

Der ehemalige Religionskurs von Herrn Grube hat überlegt, Verantwortung für andere (Thema des letzten Halbjahres) zu übernehmen und mit einer Waffelbackaktion dieses Projekt zu unterstützen.
Durch Sammlung in der Gesamtkonferenz und mehrere Waffelbackaktionen konnte die „magische 500,– Euro -Marke” knapp überschritten haben. Das Geld wurde vor Ort begeistert aufgenommen.

Mathias Grube schrieb uns dazu aus Kolumbien:

Mathias Grube schrieb uns dazu aus Kolumbien:

Schüler der IGS List haben ein tolles Team gebildet und waren von Anfang bis Ende total diszipliniert, immer mit dem Blick auf das Ziel, möglichst viel Geld zu sammeln um unser Projekt hier zu unterstützen. Das werden wir hier nie vergessen! Und die Schüler der Schule hier schon gar nicht! Und wir werden auf irgendeine Weise das Engagement der IGS im Bus innen oder außen “verewigen”, z.B. durch eine Aufschrift: “Dieser Lesebus wurde dank des Engagements der IGS List, vor allem des Relikurses der Klasse 9 C in Hannover eingerichtet”, natürlich auf Spanisch, ungefähr so: “Este bus biblioteca fue equipado gracias al compromiso del colegio IGS List, Hannover, Alemania, especialmente por el curso de religión de la clase 9 C.”

Die Schule „Colegio de las Aguas“ in Columbien soll Mädchen und Jungen, die zur einkommensschwachen Bevölkerung Kolumbiens gehören, für eine zukünftige Arbeitstätigkeit vorbereiten. Dieses nachhaltige Bus-Brojekt dient der Bildung von Kindern, die sonst allzu leicht auf die schiefe Bahn geraten können, wie dies bereits bei vielen ihrer Eltern der Fall war. Kolumbien hat riesige Schritte weg vom Drogenkartellstaat (Stichwort „Pablo Escobar“) unternommen. Auch das Friedensabkommen der Regierung Santos (Letzterer erhielt dafür 2016 den Friedensnobelpreis) mit den Guerilleros, die das Land jahrzehntelang in Angst und Schrecken versetzt hatten, trug zur allgemeinen Befriedung bei. Die Menschen atmeten auf. Jetzt kann man sich in fast allen Teilen des Landes ganz normal bewegen, und sogar ein wachsender Tourismus, vor 10 Jahren noch unvorstellbar, macht sich breit.

Die ersten Bücher für den Bus

Doch die Kriminalitätsrate ist weiterhin zu hoch. Dies liegt an einer immer noch sehr weit verbreiteten Armut. Diese wiederum hat als eine ihrer Hauptursachen die mangelnde Bildung. Das Projekt LESEBUS ist in diesem Sinne richtungweisend, denn Schulkindern aus armen Familien Bücher zum Lesen anzubieten, und das noch in einem originellen, motivierenden Ambiente, nämlich einem alten, ausgedienten Schulbus, dient der Bildung dieser Kinder. Durch bessere Bildung stehen ihnen Tore und Türen offen, eine berufliche Karriere zu ergreifen, um eben nicht in Kriminalität oder Drogendealertum abzugleiten.

 

Erste Fortschritte:

Der Bus von innen

Dank der Hilfe des Vaters einer Schülerin konnte in diesen Tagen der Innenraum des Busses vollständig plan gestaltet werden. Der vormals löchrige Boden wurde mit auf Maß geschnittenen Metallplatten geschlossen und grundiert. Innen wurde der Bus weiß und auf dem Dach gelb gestrichen. Jetzt kann der gesamte Raum des Busses für Bücherregale genutzt werden. Diese sollen demnächst maßgerecht eingebaut werden. Leider fehlt es auch noch an Büchern, denn die meisten vorhandenen sind älteren Datums und dadurch obsolet.

 

 

Planung:

Colegio de las Aguas

In einer Planungssitzung mit der Rektorin, Frau Carolina Bedoya Castillo, der Verwaltungsleiterin Paola Sepúlveda, dem FSJler Licinio Grube und meiner Person legen wir das weitere Vorgehen fest: Es sollen 4 Bänke und 12 Sitzgelegenheiten aus Riesenbambusholz („Guadua“ genannt) mit entsprechenden Tischen hergestellt werden. Da die gesamte Schule aus diesem Baustoff besteht, passt das gut. Auch ist Guadua relativ kostengünstig zu erwerben.

Der Außenanstrich des Busses soll zur Hälfte von der Schule als Institution, die andere Hälfte von den Schülern mitgestaltet werden. Dazu ist ein Schülerwettbewerb um das schönste Logo ausgeschrieben. Die Auswahl erfolgt dann durch die Schüler nach dem Mehrheitsprinzip.

Schließlich soll der gesamte Bus in ein großes Zelt gestellt werden. Im Bereich zwischen dem Bus und den Zeltwänden soll genügend Platz für die oben erwähnten zum Lesen bestimmten Sitzgelegenheiten entstehen. Ein Kostenplan für diese Maßnahmen wird in den nächsten Tagen erstellt.

Mathias Grube mit Schülern

Kolumbianische Schulbehörde setzt Zeichen der Anerkennung: Durch die Unterstützung durch die IGS List aus Hannover ist eine Art Schneeballeffekt entstanden: eine Bank sponsert die Farbe für den Anstrich des Busses. Aber noch viel weiter geht die Schulbehörde: alle Schüler dieser Schule erhalten ab sofort, also ab dem neuen Schuljahr, eine vom Staat finanzierte Deutschunterrichtsstunde pro Woche! Dadurch werden weitere Brücken nach Deutschland gebaut.

 

 

Öffentlicher Transport:

Blick auf Montebello
Im Jeep zur Schule

Auf einem der Bilder sieht man einen vollbesetzten Jeep, der die steile Bergstraße von der im Tal liegenden Stadt Cali in den viel höher gelegenen, wildgewachsenen Stadtteil Montebello hoch ächzt. Anwohner und auch einige Schüler sind auf diese Jeeps angewiesen. Das Bild vom Berg mit der Christusstaue aus zeigt, wie der Stadtteil Montebello sich in die westliche Andenkordillere hoch schlängelt. Im obersten Bereich liegt die Schule.