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Delegation der IGS List in Malawi

Abenteuer Malawi

Im Oktober 2017 besuchte eine Delegation der IGS List die Partnerschule Jacaranda School in Malawi. Dies ist der erste Besuch in Blantyre, der Hauptstadt Malawis.
Das Programm war sehr gefüllt von politischen Besuchen, gemeinsame Veranstaltungen, Einblicke in die Schulen und interessanten Gesprächen.

Bereits im Juli 2017 hat die Anbahnung unserer Schulpartnerschaft mit einem ersten Besuch konkrete Formen angenommen. Im Zeitraum vom 11.07. bis 20.07.2017 kamen die beiden Schüler/ innen Katie und Clifford mit den drei Lehrkräften Khofi, Victoria und Mtetemera aus Malawi, Blantyre zu uns. Wir haben ihnen unsere Schule, unsere Stadt und alles, was zu unserem Leben dazugehört, vorgestellt. Programmpunkte waren u. a. eine Stadtrundfahrt, ein Besuch in der Waldstation Eilenriede und im Zoo Hannover. Einer der wichtigsten und spannendsten Momente war das Jubiläumsfest unserer Schule. Es war für unsere Gäste toll zu sehen, wie wir Feste feiern und dabei viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte kennenzulernen. Mit unseren Gästen haben wir an unterschiedlichen Seminaren teilgenommen, die von der Organisation Engagement Global gGmbH (Ensa) moderiert wurden, um uns auf die gemeinsame künftige Partnerschaft die Reise nach Malawi vorzubereiten.

Am 22.09.2017 starteten wir in das Abenteuer: Silvia Hesse (Freundeskreis Malawi e.V.), Petra Hoppe, Marco Warfsmann, Friederike Lindstädt, Greta Scholz und Felix Hindahl reisten zu unserer Partnerschule, der Jacaranda School, nach Blantyre in Malawi.

Für diese Anbahnungsreise haben wir uns vorgenommen, den Ort und die Menschen kennenzulernen, um Kontakte zu knüpfen und Ideen zu sammeln, wie unsere Partnerschaft mit Leben gefüllt und vertieft werden kann.

Unsere Schwerpunkte sind:
• Kennenlernen der landwirtschaftlichen und alltäglichen Bedingungen in Malawi.
• Kennenlernen des Schulsystems, indem wir hospitieren und uns mit Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften austauschen.
• Erleben und Verknüpfen der Kulturen durch gemeinsames Musizieren und Tanzen.
• Aufbau einer Imkerei an einem Außenstandort der Jacaranda School.

In den ersten zweieinhalb Tagen unserer Reise waren wir in Lilongwe, Malawis Hauptstadt. Dort haben wir sehr viel Interessantes zum Thema Landwirtschaft, Versorgung, Lebensweise und Religion erleben können. Beispielsweise waren wir im Ministerium für Agriculture, Irrigation and Water Development und im Sitz des Bischofs.

Nach den sehr intensiven Tagen in der Hauptstadt sind wir mit dem Bus der Jacaranda School nach Blantyre gefahren. Wir wurden von allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft sehr nett und herzlich empfangen.

Die Delegation wird empfangen.
Begrüßungsshow mit Kollegin Frau Lindstädt
Willkommensfeier der Gastgeber

Es wurde getanzt, gesungen und wir wurden uns gegenseitig vorgestellt. Wir haben das Partnerschaftsbanner überreicht, das auch bei uns im Eingangsbereich der IGS List hängt.

Die Privatschule, die hauptsächlich für Aidswaisenkinder bestimmt ist, fordert keine Schulgebühren. Unsere Partnerschule hat ungefähr 400 Schülerinnen und Schüler, in den Klassen sind je 30 Kinder, ähnlich wie bei uns. Wir haben in den sieben Tagen unseres Aufenthalts in einem Gästehaus gewohnt, da es den Schülerinnen und Schülern und auch den Lehrkräften, die bei uns waren, nicht möglich war, Gäste aufzunehmen. Grundsätzlich hatten wir entweder Strom oder Wasser (selten beides gleichzeitig), manchmal auch nichts von beidem. Aber wir haben schnell gelernt, wie man mit den Situationen umgeht.

Schulstunde in der Jacaranda School

Schulstunde in der Jacaranda School

Im Laufe der Tage haben wir meist vormittags am Unterricht teilgenommen und z. B. feststellen können, dass der Unterricht eher aufs Auswendiglernen und nicht so sehr auf die Vermittlung von Unterrichtsstoff ausgelegt ist. Außerdem gab es im Gegensatz zu unserer Schule nicht so viel Gruppenarbeit. Die Lehrerinnen und Lehrer der IGS List und der Jacaranda School haben sich über Unterricht ausgetauscht und über Ideen zu unserer Partnerscha gesprochen.

An den Nachmittagen haben wir zum Beispiel einen Rundgang durch das Dorf gemacht, uns eine Kirche angesehen, bei einem Lehrer zu Hause gegessen, eine kleine Safari gemacht, gespielt und uns wichtigen Personen, wie z. B. dem Bürgermeister vorgestellt.

Hierbei war der Besuch in den Häusern der Partnerschülerinnen und -schüler sehr spannend für uns. Katie lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern in einer sehr kleinen Lehmhütte ohne Strom und ohne Wasser. Das Wasser wird täglich mit einem Behälter aus einem Brunnen im Dorf geholt.

Öffentliche Wasserstelle am Stadtrand von Blantyre
Die Natur Blantyre

Uns wurde immer klarer, wie gut es uns hier in Deutschland bzw. in Europa geht. Wir drehen den Wasserhahn auf und haben jederzeit sauberes Wasser zur Verfügung.

Ein weiteres, prägendes Ereignis war der Besuch einer Teeplantage, deren Besitzer ein älterer Herr ist, der seine Wurzeln in England hat. Er konnte uns viel über die Möglichkeiten des Imkerns in Malawi erzählen, da er selbst schon lange Bienenstöcke hat. Bei diesem Besuch waren auch zwei ehemalige Schüler der IGS List dabei, die im Rahmen ihres einjährigen Bundes­ freiwilligendienstes die Schulimkerei mit aufbauen sollen.

Besuch der öffentlichen Schule

Am Ende unserer Reise haben wir noch eine öffentliche Schule besucht, da wir auch Einblicke in die Situationen der Schü­lerinnen und Schüler an staatlichen Schulen in Malawi bekommen wollten. Die öffentliche Schule hat 8.000 Schülerinnen und Schüler und in jeder Klasse sind 100 bis 150 Kinder. Die Stimmung an der Schule war sehr streng. Die Lernenden saßen auf dem Boden und nur wenige hatten Schulmaterialien. Immerhin bekamen sie zweimal am Tag etwas zu essen.

Im Laufe der Reise sind wir als Gruppe sehr zusammen gewachsen, denn nicht alle Tage waren für uns einfach zu verarbeiten mit so vielen neuen Eindrücken, die zum Nachdenken anregen. Wir haben gemerkt, wie dankbar wir für unsere Situation an der Schule und auch zu Hause sein können. Trotzdem haben wir auch viele Eindrücke bekommen, die uns voranbringen. Zum einen möchten wir den Lehrkräen und Lernenden helfen, einige Ideen umzusetzen. Wir möchten durch den Kontakt aber auch sehen, wie Schule in einem anderen Land funktioniert und die Kultur weiter kennenlernen. Die Menschen in Malawi sind so offen und herzlich und beschweren sich nie über ihre Situation. Nach dieser ereignisreichen Reise und gemeinsamen Zeit fiel der Abschied sehr schwer, da wir vor Ort von allen sehr herzlich begleitet worden sind. Wir möchten hier in Hannover weiter von unseren Erfahrungen berichten und freuen uns auf den nächsten Besuch aus Malawi.