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Reisetagebuch Malawi – Oktober 2022

Nach der langen Coronapause ist die IGS List endlich wieder mit einer kleinen Delegation von acht Schüler*innen, zwei Mitgliedern des Freundeskreis Malawi und zwei Lehrerinnen zu einem Besuch in unserer Partnerschule, der Jacaranda School in Malawi, aufgebrochen.
An Board waren die Schüler*innen: Imke Hamann, Frederik Studier, Tom Nowak (alle ehemalige 10b), Enno Becher, Chiara Feind, Flora Pabsch (jetzige 10b), Katja Mahlin (9b), Theo Figiel (9c), vom Freundeskreis Malawi: Silvia Hesse, Ralf Waselogsky, die Lehrerin Leevke Germer und die Schulleiterin Dr. Petra Hoppe.

Hier folgt jetzt von jedem Tag ein kleiner aktueller Tagesbericht direkt aus Malawi

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen und Freundinnen und Freunde der IGS List,
gerade haben wir Netz und das Handy ist geladen, deshalb herzliche Grüße aus Malawi. Wir versuchen Tagesberichte auf der Homepage zu veröffentlichen. Zumindest der erste ist schon da. Von hier können wir immer nur einige wenige Fotos schicken, aber vielleicht habt ihr ja trotzdem Lust einmal zu schauen, was wir so machen.
Herzliche Grüße Petra

Malawi Tag 1 –  Sonntag, 02.10.2022:

Gestern Mittag haben wir uns voll bepackt und mit ganzen 6 weiteren Spendenkoffern per Zug auf den Weg Richtung Frankfurt gemacht. Vor Ort ging es dank Ferienchaos erstmal von der Check in Schlange zur Security Schlange, so dass wir zwischendurch etwas nervös wurden, aber letztendlich pünktlich im Flieger saßen. Mit einem Zwischenstopp in Addis Abeba landeten wir in Lilongwe und wurden bereits von einigen Schülerinnen und einer Lehrerin der Jacaranda School sowie Silvia Hesse erwartet. Sonntag Nachmittag kamen wir dann also – nach mehr als 24 Stunden Reise, am Ende offroad – endlich in Chingaliere an. Hier wurden wir von dem Chief Ben und dem ganzen Dorf, samt Tanzgruppe herzlichst begrüßt und es gab ein richtiges Festmahl mit traditionell malawischen Speisen (Kürbisblätter, Nsima, Nudeln und Eiern in Tomatensoße) – wir haben alles probiert und uns sehr über die Gastfreundschaft gefreut. Der Chief gab uns danach noch eine Tour durchs Dorf und uns wurden die Waschmöglichkeiten und das Plumpsklo gezeigt. Ganz anders als wir es alle kennen – aber im Neuen und Fremden liegt ja auch der Reiz. Am Abend hat Ben noch ein paar wunderschöne Lieder auf der Gitarre gespielt und nun gehen wir langsam alle ins Bett, beflügelt von den vielen neuen Eindrücken.

Malawi Tag 2 –  Montag, 03.10.2022:

Wir starteten unseren Montag mit einem leckeren Frühstück. Es gab Süßkartoffeln mit Toast und Tee. Gegen 8 Uhr sind wir zu einer Imkerin aufgebrochen. Auf dem Weg machten wir Zwischenstopps an einer Tankstelle und einem Einkaufszentrum. Angekommen bei der Imkerin zeigte sie uns erst ihre/n Werkstatt/Produktionsraum und führte uns dann zu einzelnen Stöcken. Sie muss die Stöcke in die Bäume hängen, da diese sonst geklaut werden. Auf dem Weg zu den Stöcken sahen wir viele Kinder die arbeiteten. Viele von ihnen folgen uns. Für uns ging es weiter zu Andrew. Er betreibt eine Farm, welche Permakulturen betreibt. Zwischen Bananenstauden baut er Mais, Tomaten, Avocado und andere Pflanzen an. Dadurch spart man Wasser, Platz und Arbeit. Zudem schützt man den Boden. Ein Bestandteil seiner Farm ist der Anbau von Riesenbambus. Seine Idee ist, diesen als Brennstoff für Haushalte zu nutzen. In Malawi ist die Abholzung von Wälder für Holzkohle ein sehr großes Problem. 10 Riesenbambuspflanzen reichen für eine Familie ein ganzes Jahr lang. Adrew zeigte uns zuletzt  noch einen Affenbrotbaum und auf dem Weg dahin sahen wir einen wilden Affen. Der Tag endete mit einem sehr leckeren Abendbrot. Es gab Nsima, Reis, braune Bohnen mit Tomate, grüne Erbsen und Auberginengemüse.

Malawi Tag 3 –  Dienstag, 04.10.2022:

Am Dienstag wurden wir schon um 6 zum Frühstück gerufen. Es gab Kasava (so ähnlich wie Kartoffel) mit Ei. Wir haben uns dann schnell auf den Weg zu einer Ex-Fairtrade Kooperative gemacht, die Makadamianüsse anbauen. Die Fahrt hat sehr lange gedauert und wir sind etwas zu spät gekommen, was die Menschen aber nicht besonders gestört hat. Das Treffen würde mit einem Gebet auf Chichewa gestartet. Wir haben mit den “Small holder Farmern” über den Klimawandel geredet. Sie haben uns erzählt, wie sie den Klimawandel spüren und wie es ihr Leben beeinflusst. Besonders hart war es, als gefragt wurde, was wir in Europa gegen den Klimawandel unternehmen. Denn offensichtlich sind wir die, die den Klimawandel vorantreiben und nicht die Menschen in Malawi. Zuletzt hat jeder eine Makadamia bekommen, was alle sehr glücklich machte. Auf dem Rückweg sind wir noch angehalten, um Zuckerrohr und Wasser, von den Händlern am Straßenrand, zu kaufen. Außerdem haben wir noch ein Restaurant besucht, welches von einem Österreicher betrieben wurde. Dort gab es sehr leckeres Essen, wie Reis, rote Bohnen, Rindfleisch, Auberginen, Kartoffel- Papayasalat und normalen Salat. Wir waren früher als am Montag wieder in Chingalire und haben noch mit einigen Kindern Fußball gespielt und gelernt, wie man Erdnussbutter selber macht. Es gab noch ein sehr leckeres Abschiedsdinner und wir haben selbstgemachte Erdnussbutter geschenkt bekommen. Nach dem Dinner haben wir noch mit den Einwohnern UNO gespielt und mit ihnen getanzt.